Große Ehre für den FV 1912 Bamberg: Der oberfränkische Verein ist jetzt in Berlin für seine gemeinsame Arbeit mit dem Förderkreis goolkids e.V. mit dem Sepp-Herberger-Award ausgezeichnet worden. Das Engagement insbesondere für Menschen, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung im leistungsorientierten Fußball keinen oder kaum Platz haben, belegte in der Kategorie „Handicap“ den dritten Platz.
„Diese Auszeichnung ist etwas ganz Besonderes. Es ist ja schon so, dass es im Fußball immer eher um Leistung und Ergebnisse geht. Da stehen Angebote wie unsere eher selten im Fokus. Bei der Verleihung der Sepp-Herberger-Awards habe ich aber eine echte Würdigung für das Projekt und die Leistungen aller Beteiligten empfunden. Auch weil viele prominente Unterstützer vor Ort waren und sich dadurch auch interessante Begegnungen und Gespräche ergeben haben, in denen die Wertschätzung für unsere Arbeit zu spüren war“, erklärt Robert Bartsch (Foto: 2.v.r.), Abteilungsmanager bei goolkids e.V., der den Preis gemeinsam mit Bernd Igelbüscher vom FV 1912 Bamberg (Foto: Mitte) entgegennahm.
Unter den Gästen war neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf und beispielsweise Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm (Foto: rechts) sowie prominenten Vertretern aus Politik, Sport und Gesellschaft auch BFV-Präsident Christoph Kern (Foto: links) und zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Preisträger.
„Herzlichen Glückwunsch an den FV 1912 Bamberg mit seinem Projekt einer Inklusions-Mannschaft. Genau solch überragendes Engagement würdigt die Sepp-Herberger-Stiftung. Jeder und jede ist im Amateurfußball willkommen. Grenzen existieren nur im Kopf, nicht aber auf dem Fußballplatz. Ohne soziales Engagement funktioniert das Vereins-Leben nicht. Gemeinsam mit goolkids trägt der FV 1912 Bamberg dazu bei, Barrieren zu lösen und Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Die Verleihung des Sepp-Herberger-Awards in Berlin ist ein würdiger Rahmen, um das Engagement auszuzeichnen“, sagte Kern.
Der dritte Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 4000 Euro dotiert, die laut Bartsch sofort wieder in die fußballbegeisterten Spieler*innen investiert werden. „Längere Fahrten und Ausflüge mit einer Inklusionsmannschaft sind immer sehr kostenintensiv. Jetzt können wir unseren Spieler*innen die Teilnahme an einem Fußballturnier in Gröbenzell und den Campus-Tag in München ermöglichen“, erklärte Bartsch und freute sich über die „Finanzspritze“. Dass am Ende „nur“ der dritte Platz belegt wurde, war schon fast vorauszusehen und hat für Bartsch überhaupt nichts Negatives. „Ich glaube, wir lassen uns bald die ‚3‘ auf das Trikot drucken. Wir haben bei den Special Olympics in Berlin einen hervorragenden dritten Platz belegt, dann bei der Bayerischen Inklusionsmeisterschaft ebenfalls und jetzt wieder – dreimal Drei“, so Bartsch mit einem Lachen.
Bereits seit 2016 arbeiten der FV 1912 Bamberg und goolkids e.V. zusammen. Damals startete das gemeinsame Engagement mit einem Basar für Sportartikel, mit dessen Erlös eine offene Fußballgruppe aufgebaut wurde. Mittlerweile sind regelmäßig 30 bis 35 Fußballbegeisterte in dem Projekt am Ball, darunter auch fünf Frauen und fünf Flüchtlinge. Die Arbeit des Projektes geht dabei mittlerweile weit über den Fußball hinaus. So konnten bisher sogar zwei Job- und Ausbildungsverhältnisse über das Angebot und das aufgebaute Unterstützer-Netzwerk organisiert werden. Ebenso gehören der jährliche MITeinander-Cup und regelmäßige Schnuppertage fix zum Fußball-Kalender des Projektes.