Anlass zu vorsichtigem Optimismus: Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) geht davon aus, dass die Bayerische Staatsregierung in der kommenden Woche weitreichende Entscheidungen für die schrittweise Wiederaufnahme des Amateurfußball-Spielbetriebs im Freistaat treffen wird.
„Es gibt positive Signale dahingehend, dass unsere rund 4500 Vereine nach dem Training mit Körperkontakt nun auch bald wieder Test- und Freundschaftsspiele durchführen können. Auch die Fortsetzung der aktuell unterbrochenen Spielzeit soll in einem nächsten Schritt demnach zum 1. September möglich sein“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch, der aber auch klar zum Ausdruck bringt, „dass wir im Sinne unserer Vereine bei der Politik vorsprechen. Dass der bayerische Amateurfußball auf höchster politischer Ebene Gehör findet, ist ein starkes Zeichen echter Wertschätzung. Wir alle müssen bedenken und respektieren, dass aber nicht wir als Verband diese Entscheidung treffen, sondern die Staatsregierung.“
Der BFV war an diesem Mittwoch außerdem kurzfristig davon in Kenntnis gesetzt worden, dass das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration dem Regionalligisten SV Heimstetten eine Ausnahmegenehmigung für die Austragung eines Freundschaftsspiels an diesem Mittwochabend in Grassau gegen den französischen Erstligisten Olympique Marseille erteilt hat. Dabei sind verschiedene Vorgaben strikt umzusetzen, unter anderem musste sich der SV Heimstetten ein eigens zu erstellendes Hygienekonzept von staatlicher Seite genehmigen lassen. Gespielt werden darf nur unter der Voraussetzung, dass alle mittelbar und unmittelbar Beteiligten auf das Corona-Virus getestet worden und diese Tests negativ ausgefallen sind. Die Testungen erfolgen auf eigene Kosten. Zuschauer sind nicht zugelassen. Nach Rücksprache mit den Behörden und dem SV Heimstetten hat der BFV einen ebenfalls auf das Virus negativ getesteten Schiedsrichter eingeteilt.
„Wir betonen ausdrücklich, dass es sich hierbei um eine Einzelfallentscheidung des zuständigen Ministeriums handelt. Zudem ist die Ausnahmegenehmigung mit sehr hohen Auflagen versehen, die sich für unsere Vereine bayernweit in der Praxis so schlicht nicht umsetzen lassen. Wir brauchen hier weitere Lockerungen, um den Aufwand so gering wie möglich zu halten“, sagt BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher: „Nach aktuellem Stand lässt die staatliche Verfügungslage in Bayern nur ein Training mit Körperkontakt zu, aber noch keine Vorbereitungsspiele. Das sollte sich jedoch in der kommenden Woche ändern, so dass eine geregelte Vorbereitung gesichert ist – so zumindest unsere Informationen. Bis zur Entscheidung aber braucht es noch etwas Geduld.“ Die Re-Start-Pläne des BFV sehen weiterhin vor, dass die aktuell unterbrochene Saison 2019/20 im September fortgesetzt wird, sollten dies die staatlichen Vorgaben dann auch erlauben.
„Natürlich ist die Ungeduld bei allen Fußballern und auch bei uns im Verband groß. Wir wollen lieber heute als morgen wieder Fußball spielen. Erste vorsichtige Zeichen gibt es jetzt, dass kommende Woche der nächste Schritt gemacht werden kann. Das sind sehr gute Nachrichten. Natürlich haben wir auch Verständnis für das umsichtige Vorgehen der Staatsregierung, die im Sinne der gesamten bayerischen Bevölkerung abwägen und letztlich kluge Entscheidungen treffen muss. Bis dato sind wir der festen Überzeugung, dass die bayerische Politik um Ministerpräsident Markus Söder ein hervorragendes Krisenmanagement an den Tag legt. Wir wollen mit unseren vorbereiteten Konzepten und unserer Expertise unseren Teil im Sinne der rund 4500 bayerischen Fußballvereine beitragen und stehen deshalb fortwährend im Austausch mit den Entscheidern. Wir hoffen, dass wir nächste Woche die Freigabe für Vorbereitungsspiele erhalten und wir dann auch wie geplant im September die Saison fortsetzen können“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch.