Klare Zwei-Drittel-Zustimmung für den Vorstands-Vorschlag des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), die aktuell wegen der Covid-19-Pandemie unterbrochene Spielzeit 2019/20 bis zum 31. August 2020 auszusetzen und danach ab 1. September 2020 – wenn durch staatliche Vorgaben möglich – auf sportlichem Wege zu Ende zu bringen. Demnach stimmten 68,13 Prozent der Klubs, die an der BFV-Abfrage des Meinungsbildes teilgenommen hatten, für „Ja“. In absoluten Zahlen ausgedrückt haben 2178 Vereine für den BFV-Weg votiert, 1019 (31,87 Prozent) sprachen sich dagegen aus. Jeder am Spielbetrieb in Bayern teilnehmende Klub hatte dabei eine Stimme. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei 73,53 Prozent. Aller Voraussicht nach wird der BFV-Vorstand an diesem Mittwochabend zusammenkommen und auch vor dem Hintergrund des Ergebnisses beraten.
„Unser großes Dankeschön geht an alle Vereine in ganz Bayern, die in solch überragender Mehrheit mit ihrer Stimmabgabe dazu beigetragen haben, dass dieses Meinungsbild auf einem ganz festen und breiten Fundament steht. Völlig losgelöst von dem, wie jeder Verein abgestimmt hat, lebt Demokratie vom Mitmachen – und unsere Vereine haben das auch in dieser für uns alle äußerst schwierigen Lage eindrucksvoll getan. Dafür Danke!“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch: „Die Entscheidung trifft jetzt natürlich der Vorstand als statuarisch rechtsverbindlich beschließendes Organ. Das steht ebenso außer Frage wie die Tatsache, dass wir uns nochmals sehr intensiv beraten werden. Die Zeit ist nicht einfach, weil wir wissen, dass sämtliche Lösungen im Umgang mit dieser Saison Nebenwirkungen mit sich bringen. Natürlich auch unser Weg. Wir sind aber nach wie vor davon überzeugt, dass das vorgeschlagene Modell unter Abwägung aller Fragen die bestmögliche Lösung darstellt.“
In einem wahren Webkonferenz-Marathon hatte der BFV um Präsident Rainer Koch, Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, Verbandsspielleiter Josef Janker und Geschäftsführer Jürgen Igelspacher binnen nicht einmal 45 Stunden in acht Videokonferenzen mit insgesamt 4428 Teilnehmern den bayerischen Vereinen sein Modell ausführlich vorgestellt. Dieser Vorschlag, so die BFV-Auffassung, wird dem Wunsch der Klubs nach Planungssicherheit gerecht, gewährleistet gleichzeitig aber auch größtmögliche Flexibilität, bietet rechtliche Sicherheit in Bezug auf Haftungsfragen und trägt einem fairen Wettbewerb Rechnung.
Der Vorschlag sieht vor, den kompletten Spielbetrieb bei Frauen und Männern (von der Bayernliga abwärts), Juniorinnen und Junioren im Freistaat generell bis zum 31. August 2020 weiter auszusetzen, die Saison 2019/20 danach fortzuführen und in jedem Fall regulär zu beenden. Was die Fortsetzung im Nachwuchsbereich angeht, müsse man differenzierter vorgehen, so BFV-Präsident Koch. Alle Vereine hatten online über das vorgeschlagene Modell abstimmen und so zu einem bayernweiten Meinungsbild beitragen können. Die Befragung bezog sich ausdrücklich nicht auf die Regionalliga Bayern, die an der Schnittstelle zu den Ligen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) davon abhängig ist, wie das weitere Vorgehen der 3. Liga und die Abstimmung unter den weiteren Regionalverbänden aussieht.