Die "Vereinsdialoge" des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), die regelmäßig den Austausch zwischen Verband und Amateurvereinen fördern, führten die BFV-Spitze diesmal zum SV Lalling im niederbayerischen Landkreis Deggendorf. Im Vereinsheim des SV Lalling begrüßten die Verantwortlichen des Vereins die BFV-Spitze um BFV-Vizepräsidentin Silke Raml und den Kreis-Vorsitzenden Ignaz Hiendl zu einem offenen und konstruktiven Gespräch.
Markus Heining stellte den SV Lalling vor, der mit seinen drei Sparten – Kinderturnen, Volleyball und Fußball – ein breites sportliches Angebot für die Region bereitstellt. Mit 800 Mitgliedern ist der Verein eine feste Größe in der Gemeinde und legt großen Wert auf Jugendarbeit. Aktuell sind elf Jugendmannschaften aktiv, die durch intensive Betreuung gefördert werden. Zudem organisiert der Verein jährlich ein großes Sommerfest mit einem Turnier, an dem über 50 Mannschaften teilnehmen. Ein weiteres Zeichen für das große ehrenamtliche Engagement des SV Lalling ist die Modernisierung des Vereinsheims im Jahr 2021, bei der 5600 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet wurden. Besonders hervorzuheben ist das Benefizspiel gegen den SV Schalding-Heining, durch das 23.000 Euro für einen guten Zweck gesammelt wurden. Für seine vorbildliche Vereinsarbeit wurde der SV Lalling mit der "Goldenen Raute" ausgezeichnet und strebt als nächstes die "Goldene Raute mit Ähre" an.
Ein wichtiges Thema im Vereinsdialog war die Umsetzung des Minifußballs. Der SV Lalling steht der neuen Spielform grundsätzlich positiv gegenüber, da sie den Kindern mehr Spielzeit ermöglicht und die Drop-out-Quote senkt. Allerdings äußerten die Vereinsverantwortlichen Bedenken, dass der fehlende Ligabetrieb und die verpflichtenden Event-Formate die Vereinsbindung schwächen könnten, da Eltern und Kinder seltener auf dem eigenen Vereinsgelände präsent seien. Der BFV betonte, dass Minifußball weiterhin in der Entwicklungsphase sei und man für Anregungen zur Optimierung offen sei.
Ein weiteres Anliegen des Vereins war die Abwerbung talentierter Spieler durch höherklassige Vereine und häufig nicht geleistete Zahlungen von Ausbildungsentschädigungen. Ignaz Hiendl gab Hinweise, wie das Problem entschärft werden kann, kündigte aber auch an, das Thema zu besprechen und beim kommenden Kreistag einen Antrag einzubringen, der die abgebenden Vereine noch mehr unterstützen soll.
Zudem wurde die Idee des SV Lalling diskutiert, durch eine altersbedingte Rückstufung in jüngeren Jahrgängen den Mädchenfußball weiter zu fördern. BFV-Vizepräsidentin Silke Raml erklärte, dass dies voraussichtlich ab dem nächsten Verbandstag möglich sein werde.
Weitere Gesprächsthemen waren die verpflichtende Nutzung von Plastikbechern bei Relegationsspielen, die Einführung von Warnwesten für Platzordner und das Engagement des BFV, die Interessen des Vereine bei politischen Entscheidern zu platzieren.
Zum Abschluss des Vereinsdialogs bedankten sich sowohl der SV Lalling als auch die BFV-Vertreter für den konstruktiven Austausch. Als Zeichen der Wertschätzung überreichte Silke Raml dem Verein einen Ballsack. Der Vereinsdialog bot eine wertvolle Plattform, um Herausforderungen anzusprechen, innovative Ideen zu diskutieren und die Zusammenarbeit zwischen Verein und Verband zu stärken.