Im Rahmen des Regionalligaspiels zwischen dem FC Würzburger Kickers und dem SV Heimstetten (3:0) konnten sich die Besucher ein besonderes Digitalerlebnis gönnen. An drei interaktiven Stationen, an denen sich alle Interessierten ausprobieren konnten, ging es um die Themen „Digitalisierung“, „Gaming“ und „Prävention“. Es war nach „Coden & Kicken“ im vergangenen Herbst bereits die zweite Veranstaltung des Bayerischen Fußball-Verbandes und des Bayerischen Digitalministeriums, bei der deutlich wurde, wie sehr die Digitalisierung Einzug in den Fußball erhalten hat und welche Chancen sich aus der Zusammenarbeit ergeben.
Die „Kick off“-Veranstaltung im Würzburger Stadion am Dallenberg, der weitere Veranstaltungen auch in Schulen folgen sollen, ließ sich auch Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach nicht entgehen. „Zusammen mit dem Bayerischen Fußball-Verband wollen wir zeigen, was hat eSports, was hat der Gaming-Bereich eigentlich im Fußball zu bieten. Vor allem auch: Wie gehe ich damit um, wie begleite ich Kinder und Jugendliche verantwortungsvoll und wie kann ich das in meinen Alltag integrieren? Diese Kombination macht vor allem im Fußball Sinn, weil ich eben nicht nur am Computer spielen kann, sondern auch ganz analog. Genau dafür wollen wir Einblicke geben“, erklärte Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach im Gespräch auf dem Rasen kurz vor dem Anpfiff der Regionalliga-Partie.
Danach nahm sie auf der Tribüne Platz, um ganz analog den bayerischen Spitzenamateurfußball zu genießen – gemeinsam mit BFV-Vizepräsident Robert Schraudner, für den die Integration des digitalen und des analogen Fußballs auf der Hand liegt. „Wir brauchen uns bloß unsere Kinder anschauen. Da spielt im Grunde genommen jedes mit der Playstation. Und es bieten sich viele Anknüpfungspunkte für die Integration ins Vereinsleben. Wir haben als Verband deshalb schon 2018 ganz bewusst gesagt, dass wir eFootball als eine weitere Facette des Fußballs in Bayern fördern wollen und dies auch in unserer Satzung verankert. Seitdem sind viele hochwertige Verbandsangebote für unsere Vereine und deren Mitglieder entstanden, bei denen wir unseren klassischen Fußball in den Vereinen mit dem eFootball verknüpfen und wie das grundsätzlich auch in einem vernünftigen Maße geschehen kann“, erklärte BFV-Vizepräsident Robert Schraudner, das für den eFootball zuständige BFV-Präsidiumsmitglied.
Vor dem Fußballspiel, in der Halbzeitpause und nach Abpfiff konnten die kleinen und großen Fußballfans in Würzburg unter anderem an der „Sportstation“ einen realen Dribbling-Parcours mit dem Duell-Gefühl einer Spielkonsole verschmelzen, an mehreren PlayStation 5-Konsolen ihre „FIFA23“-Skills zeigen, oder an einer großen digitalen Wand im Tic-Tac-Toe und weiteren Spielen, die die Motorik schulen, gegeneinander antreten. Ein Gewinnspiel für eine PlayStation 5, Tickets für das Heimspiel des FC Bayern München gegen RB Leipzig und ein Trikot der Würzburger Kickers rundeten das Angebot ab.
Schon bei der einstimmig beschlossenen Verankerung des eFootball-Engagements als eine weitere zu fördernde Facette des Fußballs in der BFV-Satzung beim BFV-Verbandstag 2018 hatten die Delegierten eine klare Abgrenzung zu anderen eSports- und Gaming-Angeboten (z.B. Ego-Shooter etc.) vorgenommen. Im gleichen Jahr startete der BFV seine erste eigene eFootball-Plattform, baute in den Folgejahren einen bayernweiten Meisterschafts- und Pokal-Spielbetrieb auf und stellt seinen Vereinen seitdem auch die nötige Infrastruktur für eigene Spiel- und Turnierangebote zur Verfügung (https://bfvefootball.de/).