Die Regionalliga Bayern nimmt ihren Spielbetrieb im neuen Jahr 2025 direkt mit einem Highlight auf. Tabellenführer 1. FC Schweinfurt 05 ist am Samstag (ab 14 Uhr) bei der U23 des FC Bayern München und damit beim ärgsten Verfolger gefordert. Beide Teams trennt nur ein Punkt. Im BFV.de-Interview spricht Schweinfurts Trainer Victor Kleinhenz (33) über das bisherige Abschneiden und das bevorstehende Duell.
Nach 85 Tagen Pause rollt für Ihr Team wieder in einem Pflichtspiel der Ball. Wie groß ist die Vorfreude, Herr Kleinhenz?
Kleinhenz: Sehr groß. Die Pause war schon lang. Wir haben die Zeit genutzt, um uns konditionell wieder auf Kurs zu bringen, und haben auch inhaltlich an dem einen oder anderen Thema gearbeitet. Je näher das Spiel rückt, umso mehr merkt man eine gewisse Anspannung und Freude, wobei letzteres klar überwiegt.
Ihre Mannschaft überwinterte als Tabellenführer. Gab es überhaupt Dinge, die es zu verbessern galt?
Kleinhenz: Wir haben die Hinrunde natürlich analysiert. Wir können in den einzelnen Spielphasen noch eine höhere Flexibilität an den Tag legen, ohne dabei unsere defensive Stabilität zu verlieren. Ein riesiges Plus waren bislang unser Teamgeist und der Zusammenhalt im Team. Das gilt es, auch für die Restrunde zu bewahren.
Wie haben sich die Jungs in der Vorbereitung präsentiert?
Kleinhenz: Insgesamt sehr gut. Neben den Siegen ohne Gegentreffer gegen die Südwest-Regionalligisten Stuttgarter Kickers und SG Barockstadt Fulda-Lehnerz gab es auch beim 4:4 gegen den Würzburger FV positive Dinge. Unabhängig davon, ob es das Verhalten gegen den Ball oder bei eigenem Ballbesitz betrifft: Wir haben grundsätzlich an allen Spielphasen gearbeitet, wollen vorhandene Potenziale ausschöpfen.
Seit der Winterpause gehören auch Lucas Zeller, Julian Kudala und Jakob Tranziska zum Kader. Was erhoffen Sie sich von den Neuen?
Kleinhenz: Vor allem, dass sie den Konkurrenzkampf bei uns noch einmal erhöhen. Lucas ist ein Defensivspieler mit einem sehr guten Zweikampfverhalten. Julian bringt einen hohen Speed und guten Zug zum Tor mit. Auch Jakob verfügt als Stürmer über eine hohe Geschwindigkeit, kann die Bälle aber auch mit dem Rücken zum Tor gut festmachen. Er ist ein wuchtiger Spielertyp.
Im Sommer 2021 war der 1. FC Schweinfurt 05 als damaliger Meister der Regionalliga Bayern erst in den Aufstiegsspielen am TSV Havelse gescheitert. Spüren Sie im Umfeld eine besondere Sehnsucht nach der 3. Liga?
Kleinhenz: Das Wort Sehnsucht trifft es ganz gut. Mit unserem bisherigen Abschneiden haben wir Erwartungen geweckt. Wir geben alles dafür, um diesen auch gerecht zu werden.
Erst vor der Saison hatte der Klub die Bedingungen von Profi- auf Amateurfußball umgestellt. Wäre ein erneuter Wechsel umsetzbar?
Kleinhenz: Da haben wir in der Winterpause viele und sehr gute Gespräche geführt. Ich bin überzeugt, dass wir für alle Szenarien gut vorbereitet sind. Aktuell trainieren wir drei- bis viermal in der Woche abends gegen 17.30 Uhr.
Was wird gefordert sein, um Tabellenführung bis zum Saisonende zu behaupten?
Kleinhenz: Wir müssen unsere Stärken bewahren. Das bedeutet: Weiterhin eine hohe Intensität in die Partien reinlegen. Wir wollen unsere Spielfreude beibehalten und unsere Fans gut unterhalten.
Welche Konkurrenten haben Sie im Rennen um die Meisterschaft auf dem Zettel?
Kleinhenz: Von der zweiten Mannschaft des FC Bayern München über die SpVgg Bayreuth und den FV Illertissen bis hin zu den Würzburger Kickers ist mit allen Teams zu rechnen. Die Top fünf der Liga bringen allesamt die Qualität mit, um das Meisterschaftsrennen für sich entscheiden zu können.
Welchen Stellenwert hat dabei auch schon das bevorstehende Duell bei der U 23 des FC Bayern?
Kleinhenz: Die Meisterschaft wird am Samstag noch nicht gewonnen oder verloren. Es ist aber schon so, dass das Spitzenspiel für uns einen hohen Stellenwert besitzt. Entsprechend hoffen wir auch darauf, dass uns viele "Schnüdel"-Fans auf den Weg nach München begleiten und uns tatkräftig unterstützen werden.
Was wird den Unterschied ausmachen?
Kleinhenz: Es ist kein Geheimnis, dass die U 23 des FC Bayern München ein sehr spielstarkes Team ist. Dennoch haben wir Themen ausfindig gemacht, bei denen wir beim Gegner ansetzen können. Letztlich werden Nuancen - wie eine Standardsituation oder auch Spielglück - das Spiel entscheiden.
Auf wen können Sie nicht zurückgreifen?
Kleinhenz: Kevin Frisorger hat sich das Schlüsselbein gebrochen und fällt noch einige Zeit aus. Sonst haben wir die Qual der Wahl. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns für die richtigen elf Spieler entscheiden werden, die von Beginn an auflaufen.
BFV-Interview: Dominik Dittmar/mspw