Bayern-Regionalligist 1. FC Schweinfurt 05 hat auf den Fehlstart nach der Winterpause (zwei Niederlagen in den ersten beiden Partien) reagiert und seinen Cheftrainer Christian Gmünder (auf dem Foto links), der aktuell den Pro-Lizenz-Lehrgang des DFB absolviert, mit sofortiger Wirkung freigestellt. Außerdem stellt Sportdirektor Robert Hettich (rechts) sein Amt zur Verfügung, wird dem Verein jedoch mindestens bis zum Saisonende noch beratend zur Seite stehen.
Neuer Cheftrainer ist der bisherige Co-Trainer Marc Reitmaier (39/mitte), der erst seit Oktober im Verein ist, früher aber schon als aktiver Spieler von Januar 2009 bis Juli 2010 für die "Schnüdel" am Ball war. Seinen Einstand gibt Reitmaier bereits am Freitag, 19 Uhr, in der Auswärtspartie beim FC Bayern München II. Die Sportliche Leitung beim ehemaligen Zweitligisten in Schweinfurt übernimmt der bisherige Scout Andreas Brendler.
"Mit der Freistellung von Christian Gmünder und der Beförderung von Marc Reitmaier erhoffen wir uns einen Turnaround in der aktuellen sportlich extrem negativen Entwicklung. Nur fünf Punkte aus den letzten acht Spielen haben uns immer näher an die Abstiegsplätze manövriert", sagt Schweinfurts Geschäftsführer Markus Wolf. "Wir hatten gehofft, dass nach der Winterpause und einer intensiven Vorbereitung mit der Rückkehr von vielen Spielern, die verletzungsbedingt lange Zeit gefehlt hatten, ein Aufwärtstrend zu verzeichnen wäre. Leider war bei den Niederlagen gegen Illertissen und in Burghausen das Gegenteil der Fall. Wir haben noch 13 Spiele zu absolvieren und können den Klassenverbleib aus eigener Kraft schaffen. Mit dem Trainerwechsel soll bei den Spielern ein positiver Impuls erfolgen."
Der 43-jährige Christian Gmünder, der im Sommer 2022 von der U 19 des Südwest-Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball nach Schweinfurt gekommen war, bedankt sich bei den Verantwortlichen des FC für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. "Ich bedauere, dass wir es nach der Winterpause nicht geschafft haben, die negative sportliche Entwicklung zu stoppen", so Gmünder.
Robert Hettich teilt die Analyse von Markus Wolf vollumfänglich. "Es ist extrem wichtig, den Negativtrend zügig zu stoppen", betont der bisherige Sportdirektor. "Das Trainer-Alibi ist weg. Einige Spieler bekommen eine neue Chance und können jetzt zeigen, dass sie mehr Potenzial besitzen. Alle Spieler können sich mit starken Leistungen für andere Vereine oder auch für eine Weiterbeschäftigung beim FC empfehlen. Die Zusammenarbeit mit Christian Gmünder war immer sehr vertrauensvoll und professionell. Leider sind die Erfolgserlebnisse ausgeblieben, und so war der Verein zum Handeln gezwungen."
Hettich führt weiter aus, dass die frühzeitige Übergabe seines Amtes geplant gewesen sei, "wenn ein geeigneter Kandidat gefunden" sei. "Es ist für die weitere Planung essenziell, für Klarheit zu sorgen, um die Weichen für die Zukunft stellen zu können. Andreas Brendler ist gebürtiger Schweinfurter und hat viele Jahre für den Verein gespielt. Er ist für uns seit Dezember als Scout beschäftigt, konnte so in aller Ruhe eingearbeitet werden. Er saß mit mir zusammen bei allen Gesprächen mit potenziellen Zugängen am Tisch. Andy brennt für die Aufgabe. Und ich bin sicher, dass er der Mannschaft und dem Verein mit seiner positiven Art direkt helfen wird. Bei Markus Wolf möchte ich mich herzlich für die jederzeit sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit in den letzten beiden Jahren bedanken. Wir trennen uns in aller Freundschaft. Er hat unfassbar viel für den Verein getan, großen Respekt dafür. Das ausgerufene Konzept für die kommenden Saison ist alternativlos und bietet dem Klub eine tolle Chance für einen Neuaufbau."
Markus Wolf ergänzt: "Robert Hettich hat hier in den letzten beiden Jahren sehr gute und sehr professionelle Arbeit geleistet. Er war jederzeit loyal zum Verein und hat alle seine Tätigkeiten mit äußerster Genauigkeit und Zuverlässigkeit erledigt. Ich freue mich sehr, dass uns Robert bis Saisonende beratend zur Seite stehen wird."
BFV/mspw