Die Spielzeit 2023/2024 in der Bayernliga Nord ist Geschichte. Nach nur einem Jahr in der 5. Liga verabschiedete sich der frischgebackene Meister SpVgg Hankofen-Hailing wieder und kehrte nur ein Jahr nach dem Abstieg in die Regionalliga Bayern zurück. Mit einer starken Rückrunde, in der die "Dorfbuam" um ihren Spielertrainer Tobias Beck 37 Punkte sammelten (Bestwert, gemeinsam mit dem TSV Abtswind), zog die SpVgg mit am Ende 71 Zählern noch an den direkten Konkurrenten VfB Eichstätt (68) und SC Eltersdorf (67) vorbei auf Rang eins. Nach der Hinserie stand für Hankofen-Hailing "nur" Rang drei zu Buche.
Bitter den zweitplatzierten VfB Eichstätt: In der Aufstiegsrelegation musste sich das Team von Trainer Dominic Rühl zunächst in einer Dreierrunde mit dem FC Eintracht Bamberg und dem TSV Buchbach nur deshalb mit Rang drei begnügen, weil jeweils nach Unentschieden gegen die beiden bisherigen Regionalligisten das folgende Elfmeterschießen verloren ging. Deshalb musste der VfB anschließend darauf hoffen, dass Regionalliga-Meister FC Würzburger Kickers den Sprung in die 3. Liga schafft. Nach der bitteren Niederlage der Unterfranken im Elfmeterschießen gegen Nord-Titelträger Hannover 96 II (4:5) stand jedoch endgültig fest, dass Eichstätt für eine weitere Saison in der Bayernliga planen muss.
In der unteren Tabellenhälfte standen mit dem 1. SC Feucht und dem SV Donaustauf die beiden direkten Absteiger schon recht frühzeitig fest. So gab der SVD schon während der Winterpause bekannt, dass er künftig auf einen Startplatz auf Verbandsebene verzichten wird. Damit stand Donaustauf schon zu Beginn des neuen Jahres als erster Absteiger fest. Aus sportlicher Sicht folgte das Schlusslicht aus Feucht. Beide Teams lagen am Ende weit zurück. Der SV Donaustauf holte in der Rückserie nur sechs Punkte (zwei Siege, 16 Niederlagen), der 1. SC Feucht schnitt mit neun Zählern (drei Siege, 15 Niederlagen) nicht viel besser ab.
Dennoch war nahezu die halbe Liga fast bis zum Saisonende in den Kampf um den Klassenverbleib verwickelt. Letztlich waren die Teams aus der Nord-Staffel allerdings nach Punkten im Vergleich zur Bayernliga Süd so erfolgreich, dass auch der 14. Platz für den direkten Klassenverbleib genügte. Davon profitierte der TSV Kornburg, der somit schon nach der regulären Spielzeit die Planungen für eine weitere Saison in der Bayernliga Nord aufnehmen durfte.
Von den drei Releganten aus der Bayernliga Nord stieg am Ende nur einer ab. So konnte der Würzburger FV, der während der regulären Spielzeit mit Rang 17 und nur 27 Punkten am schlechtesten abgeschnitten hatte, erneut den Klassenverbleib sichern. Der WFV schaltete in der ersten Runde zunächst den TSV Buch (Vizemeister der Landesliga Nordost) aus. Im "Finale" durfte Würzburg dann gegen den TSV Großbardorf (zweiter Platz in der Landesliga Nordwest) nach einem dramatischen Rückspiel (5:3 nach Verlängerung) letztlich doch noch über den Klassenverbleib jubeln.
Auf den letzten Drücker sicherte sich auch der SV Fortuna Regensburg eine weitere Spielzeit in der Bayernliga Nord. In der entscheidenden Relegationsrunde musste die Mannschaft des scheidenden Trainers Helmut Zeiml nach einem vermeintlich komfortablen 4:1-Hinspielsieg gegen den VfR Garching zwar im Rückspiel noch zittern. Am Ende reichte jedoch die 2:4-Niederlage im zweiten Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen Regionalligisten zum Klassenverbleib.
Dagegen waren für den FC Coburg schon nach der ersten Runde in der Relegation alle Hoffnungen geplatzt. Der FCC kassierte gegen die "Grabfeld Gallier" aus Großbardorf zwei Niederlagen (1:2 und 0:4). Ohnehin war es für Coburg im Jahr 2024 ein freier Fall. Nachdem das Team zu Saisonbeginn nach fünf Siegen aus den ersten sieben Spielen zwischenzeitlich sogar auf Rang drei gestanden hatte, die Hinserie auf Platz sieben abschloss und immerhin noch als Tabellenzehnter in die Winterpause ging, rutschte der Klub im neuen Jahr noch auf einen Relegationsplatz ab. Es folgte der direkte Wiederabstieg in die Landesliga.
Tore en masse: Die 19 Klubs aus der Nord-Staffel waren, was das Toreschießen angeht, recht fleißig. Insgesamt zappelte der Ball in den 342 Begegnungen 1167-mal in den Maschen. Das entspricht einem Schnitt von 3,41 Treffern pro Begegnung. Zum Vergleich: Im Süden waren es bei zwei Spieltagen weniger gerade einmal 953 Treffer (im Schnitt 3,11 Tore). In Torlaune präsentierte sich am häufigsten Vizemeister VfB Eichstätt, der 84-mal in das gegnerische Tor traf. Kurios: Die zweitstärkste Offensive (80 Treffer) stellt die DJK Gebenbach, die auf Platz zehn durch das Ziel ging und sogar zeitweise um den Klassenverbleib bangen musste.
Rekord knapp verpasst: Dass sich im Laufe der Spielzeit so viele Tore ansammeln würden, konnte man bereits frühzeitig erahnen. Bereits am 3. Spieltag zeigten sich die Klubs in besonderer Torlaune. Insgesamt wurden die jeweiligen Torhymnen an diesem Wochenende nicht weniger als 46-mal gespielt. Damit verpassten die Klubs nur ganz knapp einen Torrekord. Nur einmal waren im Rahmen eines Spieltages in der Bayernliga in ihrer aktuellen Form mehr Treffer gefallen. In der Saison 2012/2013 erzielten die 18 Klubs beim damaligen Saisonfinale sogar 47 Tore.
Schützenfeste in der Fremde: So manche Auswärtsfahrten können lang und anstrengend sein. Mit einem Kantersieg im Gepäck kann die Rückfahrt aber wohl deutlich vergnüglicher sein. Das dachten sich wohl auch einige Klubs. Schließlich wurden die sechs höchsten Siege in dieser Saison allesamt in der Fremde eingefahren. Die DJK Gebenbach gewann dabei sowohl beim Tabellenletzten 1. SC Feucht (8:0) als auch bei der SpVgg Bayern Hof (8:1) jeweils deutlich. Den höchsten Erfolg teilt sich die DJK aber mit dem Vizemeister VfB Eichstätt, der sich beim FC Coburg ebenfalls 8:0 durchsetzen konnte. Außerdem reisten die SpVgg Bayern Hof (7:0 beim SV Donaustauf), der VfB Eichstätt (8:2 in Donaustauf) und der ASV Neumarkt (7:1 in Coburg) nach ihren jeweiligen Kantersiegen ebenfalls mit bester Laune zurück nach Hause.
Im Endspurt zur Torjägerkrone: Dank eines starken Endspurts setzte sich Lucas Schraufstetter vom VfB Eichstätt letztlich doch noch die Krone als bester Torschütze in der abgelaufenen Saison auf. Am letzten Spieltag gewann er mit seinem Team beim SV Donaustauf 8:2. Mit fünf Treffern in dieser Begegnung schraubte er sein Torekonto auf 21 Treffer und zog damit noch an Selim Mjaki (ASV Neumarkt) und Fabian Ziegler (SV Fortuna Regensburg/jeweils 19 Treffer) vorbei. Kurios: Bis zum letzten Spieltag war Ziegler mit 19 Toren alleiniger Führender der Wertung. Mit seinem Klub, dem SV Fortuna Regensburg, konnte er in der anschließenden Relegation immerhin den Abstieg in die Landesliga verhindern.
Feucht bleibt ohne Heimsieg: Dass die SpVgg Hankofen-Hailing nach nur einer Spielzeit wieder in die Regionalliga Bayern zurückkehren darf, liegt nicht nur an der Steigerung in der zweiten Saisonhälfte, sondern vor allem an der Heimstärke. In den 18 Partien vor eigenem Publikum landeten die "Dorfbuam" gleich 14 Siege (bei jeweils zwei Remis und Niederlagen). Damit standen in der Heimtabelle 44 Punkte und Platz eins (ebenfalls vor dem VfB Eichstätt/41 und dem SC Eltersdorf/40) zu Buche. Auswärts belegte Hankofen-Hailing mit 27 Zählern Rang sechs. Keinen einzigen Heimsieg gab es für Schlusslicht 1. SC Feucht. Das Schlusslicht konnte in 18 Heimspielen nur zwei Zähler einfahren. In der Auswärtstabelle thront dagegen der TSV Abtswind an der Spitze. Ganze 31 Punkte durfte der TSV in der Fremde bejubeln, während es auf eigenem Platz lediglich zu 28 Zählern reichte. Der spätere Absteiger FC Coburg schnitt auswärts (27 Punkte) sogar deutlich besser ab als zu Hause (14). Gleiches galt auch für die DJK Gebenbach (29/23).
Zuschauermagnet SpVgg Bayern Hof: Die "Grüne Au", Spielstätte der SpVgg Bayern Hof, durfte sich in dieser Saison vor allem als Zuschauermagnet auszeichnen. Insgesamt passierten 11.288 Besucher beim Tabellensechsten die Stadiontore. Das ergibt einen Schnitt von 627 Fans pro Heimspiel. Mit einigem Abstand (466 Zuschauer pro Spiel) waren die Begegnungen des Meisters SpVgg Hankofen-Hailing am zweitbesten besucht. Neben den beiden Zweitvertretungen des FC Ingolstadt 04 (89 im Schnitt) und des SSV Jahn Regensburg (116) verzeichnete der SV Donaustauf (137) die wenigsten Stadionbesucher.
BFV/mspw
Pl. | Verein | Sp. | G | U | V | Torv. | Tordiff. | Pkt. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. |
|
36 | 22 | 5 | 9 | 75:45 | 30 | 71 |
2. |
|
36 | 20 | 8 | 8 | 84:45 | 39 | 68 |
3. |
|
36 | 20 | 7 | 9 | 62:37 | 25 | 67 |
4. |
|
36 | 17 | 8 | 11 | 64:48 | 16 | 59 |
5. |
|
36 | 16 | 10 | 10 | 72:54 | 18 | 58 |
6. |
|
36 | 16 | 10 | 10 | 60:55 | 5 | 58 |
7. |
|
36 | 14 | 13 | 9 | 68:46 | 22 | 55 |
8. |
|
36 | 15 | 9 | 12 | 65:59 | 6 | 54 |
9. |
|
36 | 15 | 9 | 12 | 53:57 | -4 | 54 |
10. |
|
36 | 16 | 4 | 16 | 80:60 | 20 | 52 |
11. |
|
36 | 15 | 7 | 14 | 45:51 | -6 | 52 |
12. |
|
36 | 15 | 7 | 14 | 69:61 | 8 | 52 |
13. |
|
36 | 15 | 7 | 14 | 66:60 | 6 | 52 |
14. |
|
36 | 12 | 13 | 11 | 65:47 | 18 | 49 |
15. |
|
36 | 14 | 6 | 16 | 64:71 | -7 | 48 |
16. |
|
36 | 11 | 8 | 17 | 55:89 | -34 | 41 |
17. |
|
36 | 8 | 3 | 25 | 47:77 | -30 | 27 |
18. |
|
36 | 6 | 4 | 26 | 37:93 | -56 | 22 |
19. |
|
36 | 4 | 4 | 28 | 36:112 | -76 | 16 |