Der unterfränkische Bezirksligist DJK Hain steht sensationell im Achtelfinale des Toto-Pokal-Wettbewerbs. In der zweiten BFV-Hauptrunde bezwang der Pokalsieger aus dem Kreis Aschaffenburg den TSV Karlburg aus der Landesliga Nordwest im Elfmeterschießen mit 9:8 (1:1) und steht damit als letzter verbliebener Kreispokalsieger in der Runde der letzten 16 Mannschaften.
„Wir waren schon in der regulären Spielzeit klar überlegen und hätten eigentlich schon nach 90 Minuten als Sieger feststehen müssen. Doch vor dem Tor waren wir einfach nicht effizient genug. Wenn man dann im Elfmeterschießen gewinnt, ist natürlich immer auch etwas Glück dabei, doch am Ende sind wir auf jeden Fall verdient weitergekommen – das haben uns auch die Verantwortlichen des TSV Karlburg bestätigt“, erklärte Hains Abteilungsleiter Wolfgang Schramm kurz nach dem Spiel und blickte schon auf die Achtelfinal-Auslosung voraus, die der BFV am kommenden Dienstag (22. August) ab 17.30 Uhr auf seinem YouTube-Kanal überträgt und bei der sich die DJK Hain als Kreispokalsieger gemäß des Wunschlos-Prinzips erneut seinen Gegner aussuchen darf: „Wir haben uns mit der Mannschaft schon abgestimmt und wissen bereits, gegen wen wir spielen möchten. Es wird auf jeden Fall ein Name mit großer Zugkraft, so viel kann ich jetzt schon verraten.“
Die größten Namen im Teilnehmerfeld sind zweifelsohne die vier bayerischen Drittligisten, die ebenfalls allesamt im Achtelfinale stehen: Der Zweitliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg hatte bereits in der Vorwoche durch einen 4:1-Sieg im Derby gegen den TSV Langquaid (Kreispokal-Sieger Niederbayern West, Bezirksliga Niederbayern West) das Ticket für die nächste Runde gelöst, an Mariä Himmelfahrt zogen nun auch der TSV 1860 München, der FC Ingolstadt 04 und die SpVgg Unterhaching nach.
Die Münchner Löwen gewannen – vor über 3000 Zuschauerinnen und Zuschauern, darunter auch BFV-Präsident Christoph Kern – beim TSV Aindling (Kreispokalsieger Augsburg, Landesliga Südwest) klar mit 6:0. Die Schanzer aus Ingolstadt schlugen den SV Manching (Kreispokalsieger Donau/Isar, Bezirksliga Oberbayern Nord) gar mit 8:0.
Zu jeder Zeit ungefährdet war auch der Sieg des amtierenden Regionalliga-Meisters und Drittliga-Aufsteigers SpVgg Unterhaching beim FC Schwabing München (Kreispokal-Sieger München, Bezirksliga Oberbayern Nord). Bereits nach wenigen Minuten lagen die Münchner Vorstädter nach Toren von Boipelo Mashigo (4.) und Björn Fröhlich (6.) mit 2:0 in Führung, Florian Schmid (34.) und Dominique Girtler (42.) erhöhten den Spielstand noch vor der Pause auf 4:0. Im zweiten Durchgang schaltete Unterhaching dann einen Gang zurück, sodass Schwabing in der 80. Minute durch Flint Kapusta noch zum Ehrentreffer kam – das Tor zum 4:1 bedeutete gleichzeitig den Endstand.
Für Schwabings Trainer Steven Zepeda war die Partie trotz der Niederlage „ein richtiges Highlight für unseren Verein. So ein Spiel hast du nicht jede Woche, entsprechend haben wir auch darauf hin gefiebert. Wir haben uns heute ordentlich präsentiert und wir können stolz auf uns sein – auch wenn Unterhaching am Ende natürlich verdient gewonnen hat.“
Mit dem SC Großschwarzenlohe hat außerdem ein Landesligist den Sprung in der Runde der letzten 16 geschafft. Der SCG setze sich – ebenfalls im Elfmeterschießen – mit 7:6 gegen den 1. SC Feucht aus der Bayernliga Nord durch. Nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2 gestanden, den entscheidenden Elfmeter verwandelte Christos Chatzioglou.
Für eine kleine Überraschung gesorgt hat zudem der FC Pipinsried aus der Bayernliga Süd, der den Regionalligisten FC Memmingen mit 2:1 bezwungen hat. Für die Bayernligisten ASV Neumarkt (1:4 gegen die DJK Vilzing), SV Donaustauf (0:2 gegen den TSV Buchbach) und SV Heimstetten (0:6 gegen Türkgücü München) gab es gegen die höherklassigen Gegner dagegen nichts zu holen. Eine Runde weiter ist zudem der FC Würzburger Kickers, der gegen den TSV Großbardorf trotz eines frühen Rückstands am Ende mit 5:1 gewann.
Nur knapp an der Pokal-Sensation vorbeigeschrammt ist die SpVgg SV Weiden aus der Landesliga Mitte, die sich nach hartem Kampf der SpVgg Bayreuth (Regionalliga Bayern) mit 1:2 geschlagen geben musste. Den entscheidenden Treffer für die „Oldschdod“ erzielte Jonas Wieselsberger erst in der 90. Minute.
Außerdem standen in der 2. BFV-Hauptrunde drei interne Regionalliga-Duelle auf dem Programm: Der aktuelle Spitzenreiter TSV Aubstadt bezwang den 1. FC Schweinfurt 05 mit 3:0, der SV Wacker Burghausen setzte sich dank eines Last-Minute-Tores von Andrija Bosnjak in der vierten Minute der Nachspielzeit mit 3:2 gegen den SV Schalding-Heining durch und die SpVgg Ansbach hatte im Spiel beim SV Viktoria Aschaffenburg im Elfmeterschießen die bessern Nerven (7:5, 2:2).
Zum krönenden Abschluss der 2. Hauptrunde war am Mittwochabend Titelverteidiger FV Illertissen beim FC Deisenhofen zu Gast. Nach einer torlosen ersten Hälfte traf in der 53. Minute Björn Jost vom Elfmeterpunkt zur Führung für den Bayernligisten. Doch der Favorit aus der Regionalliga Bayern kam zurück und glich in Person von Franz Helmer (63.) bereits nach zehn Minuten aus. Für den Siegtreffer sorgte Maximilian Neuberger in der 82. Minute. Das Team von FVI-Coach Holger Bachthaler darf somit weiterhin von der Titelverteidigung und der damit verbundenen Qualfikation für die 1. Hauptrunde im DFB-Pokal-Wettbewerb 2024/25 träumen.